Die Stadt Monheim möchte ihre Altstadt neu beleben und hat dazu ein eigenes Programm zur Revitalisierung aufgestellt. Dem Marktplatz und somit auch diesem Gebäudekomplex an der Turmstraße 21 kommt dabei eine gewichtige Rolle zu, denn an diesem Ort konzentriert sich nicht nur ein Teil des öffentlichen Lebens, sondern er spiegelt auch die gesamte Entwicklungsgeschichte der Stadt Monheim wider.

Der Gebäudekomplex an der Turmstraße 21 beinhaltet zwei unterschiedliche Gebäudeteile, die nicht als zwei unabhängige Bauwerke betrachtet werden können. Sie sind zwar in unterschiedlichen Bauzeiten erstellt worden, aber sie sind auf vielfältige Art und Weise miteinander verbunden und verschachtelt. Das ältere Bauteil, der so genannte „Spielmann“, ist vermutlich im Barock entstanden. Das Gebäude war ursprünglich Teil einer Hofstelle und wurde dann als Gaststätte genutzt. Etwa um 1850 wurde dieses Gebäude durch einen historistischen Anbau in Richtung Osten erweitert. Genutzt wurde dieses Gebäude als eine Erweiterung der Gaststätte im Erdgeschoss, im Obergeschoss entstand eine Art Bürgersaal, der in der Nutzung eng verbunden war mit dem gegenüberliegenden Alten Rathaus. In dem Saal fanden lokalpolitische Veranstaltungen statt. Unter beiden Gebäuden befinden sich Kelleranlagen, die deutlich älter sind als beide darüberstehende Gebäude und zur frühen mittelalterlichen Bebauung der Stadt Monheim gehören.

Beide Gebäude, also der barocke und der historistische Baukörper, sind wichtige Elemente eines Gesamtensembles, denn sie sind Bestandteile des städtebaulichen Rahmens von historischen Gebäuden aus ganz unterschiedlichen kunsthistorischen Epochen, die den Marktplatz umringen. Hierbei reicht die zeitliche Spanne von der Romanik über die Renaissance bis in den Barock und in neuzeitlichere Bauten aus dem Klassizismus und Historismus. 

Die Vorgaben der Stadt lagen darin, in dem Gebäude eine funktionsfähige Gastronomie herzustellen, die alte Nutzung als Bürgersaal wiederherzustellen und an dem Ort erneut ein Kino einzurichten. Das Programmkino und die Wiederherstellung des Bürgersaales sind zusammen mit einer funktionsfähigen Gastronomie wichtige Anknüpfungspunkte an die Geschichte des Gebäudes und des Marktplatzes. Der vorliegende Entwurf basiert inhaltlich auf den Vorgaben der Stadt und baulich auf den Ergebnissen der umfangreichen Voruntersuchungen.